Heimatlos

Die belgischen Flüchtlinge des Ersten Weltkriegs

In den ersten Monaten des Ersten Weltkriegs flohen 1,5 Millionen Belgier vor der Kriegsgewalt, die ihr Land überzog. Der belgische Exodus, bei dem ein Viertel der Gesamtbevölkerung seine Heimat auf der Suche nach Sicherheit verließ, ist in der belgischen Geschichtsforschung bisher kaum untersucht worden.

In den Jahren 2025-2026 wird das Museum In Flanders Fields das Erbe der belgischen Flüchtlinge des Ersten Weltkriegs erforschen. Das Ergebnis wird eine temporäre Ausstellung, eine mehrtägige internationale Konferenz und ein dauerhaftes Inventar möglicher Quellen dieses Erbes sein. Das Team sammelt auch Zeugnisse von Verwandten und organisiert ein vielfältiges Kulturprogramm zum Thema.


Sie können helfen

Das Museum In Flanders Fields will das Erbe der belgischen Flüchtlinge des Ersten Weltkriegs kartografieren und nachhaltig für die Zukunft sichern. Dieses Erbe befindet sich sowohl in Belgien als auch im Ausland. Das Museum sucht nicht nur in offiziellen Archiven, sondern auch im breiteren Erbe. Schließlich befinden sich viele Geschichten und Erinnerungsstücke von Flüchtlingen noch in den Familien selbst. Das Projekt „Heimatloss“ geht sogar davon aus, dass jede belgische Familie heute eine Flüchtlingsgeschichte in ihrer Familiengeschichte hat.

  • Kennen Sie in Ihrer Familie Flüchtlingsgeschichten aus dem Ersten Weltkrieg?
  • Haben Sie zu Hause Briefe, Tagebücher, Fotos oder Gegenstände, die die Geschichte der belgischen Flüchtlinge greifbar machen?
  • Wurde die Fluchtgeschichte Ihrer Gemeinde bereits dokumentiert (z. B. in einer Liste, einer Veröffentlichung oder durch Forschungen eines lokalen Geschichtsvereins)?

Können Sie eine der obigen Fragen beantworten? Haben Sie weitere Informationen? Nehmen Sie Kontakt mit dem Museumsteam auf.

Belgische Flüchtlinge

Eine Porridge-Flasche mit Geschichte

Denises Mutter, die 21-jährige Bertha Decaesteker, war hochschwanger, als sie am 2. Januar 1915 mit ihrer Mutter und zwei Schwestern aus dem zerstörten Ypern floh.

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Ein Tagebuch

Das Tagebuch von Jan Van de Meerssche beschreibt detailliert, wie er und seine Familie am 27. September 1914 aus ihrer Heimatstadt Aalst flohen.

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Mündliche Geschichte

Die Fluchtgeschichten des Krieges leben in den Familiengeschichten weiter. Um diese zu erfassen und für die Zukunft zu bewahren, setzt das Museumsteam auch auf die mündliche Überlieferung, die Teil des Forschungsprojekts Entwurzelt" ist. Wie sind Menschen der zweiten und dritten Generation mit der Flüchtlingsgeschichte in ihren Familien umgegangen? Das ist die Frage, die das Museumsteam 15 bis 20 Personen stellt, um die persönliche Seite dieser Geschichte zu beleuchten. Ziel des Projekts ist es, eine möglichst große Vielfalt von Flüchtlingsgeschichten zu erfassen.

Ausstellung: Heimatlos. Die belgischen Flüchtlinge des Ersten

Im Jahr 1914 flohen 1,5 Millionen Belgier – ein Viertel der damaligen Bevölkerung – vor den Schrecken des Krieges. Schätzungsweise 600.000 von ihnen verbrachten die gesamte Kriegsdauer im Ausland, hauptsächlich in Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden. Tausende weitere wurden zwangsweise umgesiedelt: Sie wurden von Soldaten auf beiden Seiten der Front evakuiert, da ihre Heimat infolge der Kriegsentwicklung zu gefährlich geworden war. Viele von ihnen wurden so zu Flüchtlingen im eigenen Land“. Nach Kriegsende stand ihnen eine schwierige Rückkehr bevor, die manchmal Jahre dauerte. Manche kehrten nicht zurück, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft mehr sahen.

mehr Informationen

Internationale Konferenz

Im Jahr 2026 wird das Museum In Flanders Fields eine mehrtägige internationale Konferenz mit internationalen Partnern organisieren, bei der einerseits die belgische Geschichte analysiert und andererseits diese Geschichte in einen breiteren europäischen Kontext eingeordnet wird.

Konkrete Informationen folgen im Herbst 2025.

Partner

Das Forschungsprojekt wird durch eine Projektförderung für Kulturerbe auf nationaler und internationaler Ebene ermöglicht.

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