Even the Dust remains

Even The Dust Remains lädt uns ein, in die Geschichte der Kriege, der Politik und der Ästhetik einzutauchen - mithilfe von Formen und Ausdrücken, die bewusst zeitgenössisch gewählt wurden. 

Der franko-marokkanische Künstler Mehdi-Georges Lahlou hat 2015 während seines Aufenthalts im In Flanders Fields Museum in Ypern ein Werk entwickelt, das sich ohne jedwede Rangordnung in verschiedenen Medien entfaltet, und vereint so Fotografie, Videotechnik, Skulptur, Performance-Kunst ... Hierbei war es ihm wichtig, zwei Kulturen zusammenzubringen, die beide von den Verwüstungen heimgesucht wurden, die jeder Konflikt mit sich bringt. ‘Grenadier’, ‘SPICY, turmeric, cinnamon, ginger, henna’ und ‘Of the Confused Memory’ setzen die Verstörtheit in Szene, die jedem Überlebenden innewohnt. Was auftaucht, verschwindet - allen Todesdrohungen zum Trotz. 

Sowohl in der muslimischen als auch in der katholischen Kultur zu Hause, versteht es Mehdi-Georges Lahlou, die existierenden Spannungen mit Kraft und einer wahrhaftigen Freude zu erhalten, indem er auf stilistische, aber auch moralische Freiheiten zurückgreift, ohne die heute aufkommenden fundamentalistischen Bewegungen zu thematisieren. Das Weibliche und das Männliche infrage stellend, rüttelt er an Vorurteilen, entwirft körperliche und geistige Szenen: er kann den Idioten darstellen oder auch den Poeten, den Tänzer wie den Zeugen, einen agilen Zeugen, fordernd, unnachgiebig. 

1983 in Les Sables d’Olonne in Frankreich geboren, lebt und arbeitet Mehdi-Georges Lahlou in Brüssel und Paris. Im Anschluss an sein Studium an den Kunstakademien von Quimper und Nantes durchstreift er den Planeten und prangert nicht ohne Schalk die Unzulänglichkeiten unserer Zeit an. Sein Selbstbildnis entscheidet bei ihm über den Ausgang der zu führenden Kämpfe. Er stellt seit nahezu zehn Jahren aus.

Anlässlich der Ausstellung erscheint das Buch Mehdi-Georges Lahlou (Editions Le Bord de m’Eau – Collection La Meutte, 160 Seiten, illustriert, mit Beiträgen von Pierre Giquel, Stéphane Léger, Bernard Marcelis und Barbara Vanderlinden, € 24).